Das etwas andere Orchester ...
Engagement, Idealismus und Ehrgeiz zeichnen die Junge Philharmonie Schwaben in besonderem Maße aus. Die Orchestermitglieder reisen zu den vier über das Jahr verteilten Probenwochenenden in Ulm und Ottobeuren aus der ganzen Bundesrepublik sowie aus anderen europäischen Ländern an. (Zum Konzertwochenende 2009 legten die Orchestermitglieder nicht weniger denn 43.764 Reisekilometer zurück!) Weder Orchesterspieler(inne)n noch Dirigent werden Fahrtkosten erstattet oder Honorare ausbezahlt. Während der Probenphasen in Ottobeuren logieren die Mitwirkenden in der Ottobeurer Jugendherberge, die für das Ensemble über die Jahre zu einer unverzichtbaren Basis geworden ist. Die Finanzierung der zum Teil nicht unerheblichen Saalmieten, Leihgebühren für Orchestermaterialien und GEMA-Rechnungen erfolgt ausschließlich aus Konzerteinnahmen und Spenden. Die Junge Philharmonie Schwaben ist ein eingetragener Verein; Zuwendungen sind willkommen und steuerlich abzugsfähig.

Das Orchester versteht sich als Sinfonieorchester mit vollständigem Holz- und Blechbläsersatz. Im Verzeichnis der bislang an Konzertprojekten der Jungen Philharmonie Schwaben beteiligten Musikerinnen und Musiker finden sich ca. 150 Einträge, allerdings können - schon aus Platzgründen, besonders auf der Ottobeurer Bühne - bei jeder Aufführung nur maximal 65 Spieler/innen mitwirken. Im Orchester wirken zu einem großen Teil ehemalige Mitglieder des Orchesters des Humboldt-Gymnasiums Ulm mit, von denen einige Musik studiert haben oder ihr Instrumentalspiel auf hohem Niveau weiterpflegen. Hinzu kommen Musikerinnen und Musiker aus dem Freundes- und Bekanntenkreis der Stammspielerinnen und -spieler.

Geschichte
Das Ensemble wurde 1988 von dem Ulmer Musikerzieher Rudolf Spindler ins Leben gerufen, der damit seine langjährige Arbeit mit dem Orchester des Humboldt-Gymnasiums, an dem er Musik unterrichtete, fortführte. Heute noch finden sich unter den Orchestermitgliedern zahlreiche Absolventen dieser Schule, die mittlerweile zum Teil Berufsmusiker/innen geworden sind oder zumindest ihr Instrumentalspiel auf hohem Niveau weitergepflegt haben.

Repertoire
Das bislang erarbeitete Repertoire weist sowohl Werke der gängigen Konzertliteratur wie auch Komponisten und Stücke auf, die eher selten zu hören sind. Viele Programmkonstellationen enthielten Solokonzerte, bei denen in der Regel ein Orchestermitglied solistisch zu hören war. Typisch für das Ensemble ist ein Wechsel zwischen traditionellen Werkzusammenstellungen und außergewöhnlichen Darbietungsformen, wie dem 2009 offerierten "hocus philharmonicus". Zu den von unserem Publikum mittlerweile bereits mit Spannung erwarteten Konzertelementen gehören die Zugaben, die meist nicht eben Erklungenes wiederholen, sondern immer wieder mit Überraschungen aufwarten, die oft erheblich abseits bekannter Orchestergepflogenheiten liegen ... Beispiele hierfür werden nach und nach im Bereich Hörproben dieser Internetseiten eingestellt.

Probenphasen
In Anbetracht der von allen angestrebten Intensität des Musizierens müssen die Probenphasen äußerst konzentriert verlaufen. Wir haben das Glück, über kompetente Stimmführer zu verfügen, so dass in manchen Proben das Orchester in einzelne Klanggruppen geteilt an problematischen Stellen arbeiten kann, um später wieder im Tutti zusammenzutreten.

Konzerte
Gewiss ist für das Orchester jedes Konzert ein Höhepunkt, schon allein wegen der Seltenheit des Auftretens: Die gesamte Vorbereitungsarbeit kulminiert in den an zwei an einem Wochenende im Frühsommer terminierten Konzerten im Kaisersaal der Reichsabtei Ottobeuren und im Ulmer Kornhaussaal. Zweifellos hat dabei das Konzert im Kaisersaal besondere Bedeutung, sind doch mit diesem Ort für die meisten Mitwirkenden vielfältige musikalische Erlebnisse mit dem Humboldt-Orchester unter der Leitung des Orchestergründers Rudolf Spindler verbunden. Konzertreisen führten das Ensemble bereits zweimal nach Wien.